Projektdokumentation
Das Projekt Museumjung wurde regelmässig an der Ausstellungswand im Vestibül des Museum für Gestaltung Zürich präsentiert. Sammeln & Gestalten zeigte Resultate des gleichnamigen Projektunterrichts im Rahmen der «GuhlSchool».
27. September – 23. Oktober 2022
Vestibül Museum
Domenika Chandra und Kostis Sotirakos, Grafikdesigner
Domenika Chandra
Sophie Anderhub, Mitarbeiterin Vermittlung Digital
Im zweiten Projektjahr standen das Werk und die Ideen des Schweizer Designpioniers Willy Guhl im Fokus. Unter dem Label «GuhlSchool» wurde mit unterschiedlichen Gestaltungs- und Kulturtechniken entlang von Guhls Kernthemen gearbeitet. Sie reichten von Materialexperimenten über Möbelbau bis zu fotografischen Feldforschungen im öffentlichen Raum. Ausgehend von Guhls fotografischer «Bänklisammlung» wurde dabei auch das Sammeln als Erkenntnisquelle für Gestaltung thematisiert. Der Projektunterricht #7: Sammeln & Gestalten griff zudem Ideen aus dem Sommersemesterkurs Industrial Design 2010 an der Burg Giebichenstein in Halle auf: «sammeln, entdecken, Produktsammlungen anlegen und relevante Gestaltungsansätze entdecken» auf (Leitung: Guido Englich, Mark Braun und Tim Brauns).
Viele Designer:innen legen Sammlungen an: Sie sammeln Dinge, Ideen, Werkzeuge, Bilder. Wie sehen solche Sammlungen aus? Wie sind sie geordnet oder kategorisiert? Wie können Sammlungen Gestaltungsprozesse beflügeln? Was und wie sammelt ihr? Welche Dinge passen zusammen? Und warum? Im Projektunterricht befassten sich die Schüler:innen analog und digital mit diesen Fragestellungen.
Die Schüler:innen kombinierten Objekte aus dem Brockenhaus und der Hands-on Objektsammlung im Atelier Vermittlung zu ausgewählten Funktionsprinzipien und dokumentierten ihre Sammlungen mit Skizzen und Fotografien. Mit Hilfe der kollaborativen Software «Figma» fertigten sie Illustrationen an und visualisierten ihre Sammelprojekte in Plakaten. In der Ausstellung Museumjung: Sammeln & Gestalten stand «Figma» auch dem Museumspublikum zur Verfügung. Es war eingeladen, mit von den Schüler:innen gezeichneten Motiven und Versatzstücken Plakate zu gestalten.
Im Projekt Museumjung wurden Formate mit digitalen Tools von «Kahoot!» bis KI (Künstliche Intelligenz) getestet und für die Vermittlung anderer Ausstellungen am Museum für Gestaltung Zürich weiterentwickelt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse fliessen in die Konzeption und das Vermittlungsprogramm der neuen Dauerausstellung der Sammlungen ein, die anlässlich des 150-jährigen Bestehens im Jahr 2025 im Toni-Areal eröffnet wird.
Im Rahmen des dreijährigen Outreachprojekts (April 2021 bis März 2024) öffnete sich das Museum für Gestaltung Zürich jugendgemässen Fragestellungen und Perspektiven. Im Fokus standen dabei das in der Sammlung bewahrte Kulturerbe, das Ausloten der spezifischen Potenziale von Designvermittlung sowie museologische und strategische Fragestellungen.