Projektdokumentation

Corporate Diversity – Schweizer Grafik und Werbung für Geigy 1940–1970

1. Mai 2006
Werbung mit bunten Kreisen und einem Porträtbild in der Ecke.
© Irgalane / Solophényle, 1953, Karl Gerstner [Irgalane] (CH, 1930 - 2017)

Das Atelier der ehemaligen J. R. Geigy AG, die sogenannte «Geigy-Propaganda», war ein exemplarisches Beispiel einer firmeninternen Werbeabteilung, deren Kreationen durch ihre Konsequenz, Eigenständigkeit und durch ihr hohes grafisches Niveau weltberühmt geworden sind. Sie spielten auch bei der internationalen Verbreitung des Swiss Style nach dem zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle, namentlich in den USA. Zudem trugen sie zur weiteren Entwicklung des Konzeptes von Corporate Identity bei. Nicht zufällig wurde der Name Geigy im Kontext der Unternehmenskommunikation in einem Atemzug mit jenem von Olivetti, Braun oder IBM genannt. Im Blickfeld der Forschung stand der Zeitraum von der Gründung der «Geigy Propaganda» (1941) bis zur Fusion des Geigy-Konzerns mit der Firma CIBA (1970). Es waren prosperierende Jahre, in denen der Werbeaufwand dem steigenden Umsatz des Chemiekonzerns folgte. Trotz der Diversität der Aufgaben und Medien (Print, Verpackung, Messe, Film) sowie der internationalen Klientel, strebte die Werbeleitung einen einheitlichen Auftritt, den sog. «Geigy-Stil», an. Der zeichnete sich jedoch nicht durch Uniformität, sondern durch eine flexible Einheitlichkeit aus. Bei Geigy gab es keine Gestaltungsrichtlinien, jedoch eine geschickte Personalpolitik. Die hier angestellten Kreativen waren mehrheitlich Absolventen der Allgemeinen Gewerbeschule Basel. Sie vertraten eine ähnliche Auffassung von Gestaltung und die Überzeugung «Good Design = Good Business».

Informationen

Finanzierung

Schweizerischer Nationalfonds SNF Laufzeit: 1.5.2006 - 31.5.2008 Forschendes Institut: ZHdK, Institute for Cultural Studies in the Arts ICS

Projektleitung

Dr. des Andres Janser, Kurator Museum für Gestaltung

Mitarbeitende

Barbara Junod, Kuratorin Grafiksammlung Karin Gimmi, Kunsthistorikerin Dr. des Yvonne Zimmermann, Filmhistorikerin

Vorprojekt

Andres Janser und Barbara Junod, Juni 2004 bis September 2005 Mit einer Anschubfinanzierung des Institute for Cultural Studies in the Arts ICS

Kooperationen

Museum für Gestaltung Zürich, Christian Brändle Novartis Firmenarchiv, Basel, Dr. Walter Dettwiler Rochester Institute of Technology, Prof. R. Roger Remington

Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich

Good Design, Good Business – Schweizer Grafik und Werbung für Geigy 1940-1970, 4. Februar - 24. Mai 2009

Wanderausstellung

Lieu du Design, Paris: Good design = Good business, 8. Okt. 2010 - 8. Jan. 2011

Publikationen

Andres Janser, Barbara Junod (Hg.), Corporate Diversity - Schweizer Grafik und Werbung für Geigy 1940-1970, Zürich: Museum für Gestaltung Zürich, Lars Müller Publishers, 2009 (D/E) Karin Gimmi, „Geigy-Grafik in den USA“, in: Christian Brändle et al. (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich: Museum für Gestaltung Zürich, Lars Müller Publishers, 2014 (D/E) Yvonne Zimmermann, „Training and Entertaining Consumers: Travelling Corporate Film Shows in Switzerland“, in: Martin Loiperdinger (ed.), Travelling Cinema in Europe: Sources and Perspectives, Frankfurt am Main, 2008, S. 169-179