Die Provenienzforschung untersucht die Herkunft von Kunstwerken und Kulturgütern mit dem Ziel, ihre Geschichte und Besitzverhältnisse möglichst lückenlos nachzuvollziehen.
Gemäss der neuen Leistungsvereinbarung mit dem Bundesamt für Kultur (BAK) hat sich das Museum für Gestaltung Zürich dazu verpflichtet, seine Sammlung auf ihre Provenienz hin zu erforschen. Die Recherchen konzentrieren sich darauf, die Bestände zu untersuchen – sowohl in Bezug auf NS-Raubkunst als auch auf Kulturgüter aus kolonialen Kontexten – und die Ergebnisse anschliessend einzuordnen und zu vermitteln.
Das Museum ist bestrebt, einen Beitrag zur Erfüllung der Washingtoner Richtlinien von 1998 zu leisten und setzt sich für einen ehrlichen und transparenten Umgang mit der Geschichte seiner Sammlungsbestände ein. Als Grundlage der Provenienzforschung anerkennt das Museum für Gestaltung Zürich die Ethischen Richtlinien für Museen des internationalen Museumsrats (ICOM). Das Museum sieht die Provenienzforschung dabei nicht nur als Pflicht, sondern auch als Möglichkeit, die eigene Sammlungsgeschichte kritisch zu hinterfragen und einen Beitrag zur Dekolonisierung des Museums zu leisten. Die angestrebte Veröffentlichung und Vermittlung der Forschungsergebnisse im Rahmen von Ausstellungen und online soll zur zunehmenden Transparenz der eigenen Sammlungsgeschichte beitragen.