Im dritten Projektjahr entwickelten die Schüler:innen unter dem Label «DesignScouts» Elemente einer neuen Dauerausstellung der Sammlungen, die im Jahr 2025 im Toni-Areal eröffnet wird. Die Ausstellung Collection Insights – Sieben Perspektiven fungiert hier als eine Art Prototyp.

Erstmals stellt das Museum unterschiedliche Sichtweisen auf seine Sammlung ins Zentrum einer Ausstellung. In diesem Kontext entwickelten interessierte Schüler:innen zwischen 9 und 15 Jahren als «Jugendkollektiv» ein Ausstellungskonzept, das aus junger Perspektive das Design von Zürich in den Blick nimmt. 

Mit welchen gestalteten Räumen, Gebäuden und Produkten können sich junge Menschen identifizieren? Und finden sich diese Räume, Gebäude und Produkte auch in den Sammlungen wieder? jung love Züri nimmt das Publikum mit auf eine Fahrt durch die junge Stadt: «Wir hatten mehr als fünfzig Ideen für die Ausstellung. Sich zu entscheiden war echt Arbeit. Wir sollten uns mit dem Thema auskennen, es sollte etwas mit uns zu tun haben, aber auch mit Gestaltung. Am Schluss war klar: Es wird eine Ausstellung über Zürich. Wir haben Brainstormings gemacht zu der Frage: Was verbinden wir alles mit unserer Stadt? Dann haben wir in den Sammlungsarchiven geschaut, welche Objekte zu unserem Alltag in Zürich passen. Einige coole Brands und aktuelle Produkte haben wir dort nicht gefunden, darum stellen wir sie hier vor.» 

Das Konzept jung love Züri wurde in den Kursen Jugendkollektiv 1 und 2 erarbeitet. 55 Schüler:innen im Projektunterricht #13: Junge Brands steuerten ihre Expertise bei und unterstützten bei der Auswahl aktueller Produkte. Sie recherchierten im Internet und drehten kleine Werbevideos, mit denen sie das Jugendkollektiv von ihren Empfehlungen überzeugen wollten.

Eine Wechselvitrine in der Ausstellung Jugendkollektiv: jung love Züri wird jeden Monat mit einem neuen Objekt bestückt, das aus der Sicht der jungen Kurator:innen wert ist, Teil der Sammlungen zu werden. Das «Objekt des Monats» wird jeweils auch auf dem Instagram-Account des Museums publiziert. Einige vom Jugendkollektiv vorgeschlagenen Produkte wurden schon vor Ausstellungseröffnung in die Sammlungen aufgenommen.

Objektfotos: Umberto Romito und Ivan Šuta

Im Rahmen des dreijährigen Outreachprojekts (April 2021 bis März 2024) öffnete sich das Museum für Gestaltung Zürich jugendgemässen Fragestellungen und Perspektiven. Im Fokus standen dabei das in der Sammlung bewahrte Kulturerbe, das Ausloten der spezifischen Potenziale von Designvermittlung sowie museologische und strategische Fragestellungen.