Räume erleben – Räume entwerfen war einer von mehreren Kursen im Rahmen des Projekts Museumjung, in denen sich die Schüler:innen mit der Nachbarschaft von Museum und Schule auseinandergesetzt haben. Beide Institutionen liegen Tür an Tür im migrantisch und zunehmend von Gentrifizierung geprägten Industriequartier Kreis 5, das sich durch eine hohe kulturelle Diversität auszeichnet.

Die Schüler:innen stammen aus diesem Einzugsgebiet. Ausgangspunkt von Räume erleben – Räume entwerfen war ihr Schulweg, den sie täglich zurücklegen. Dabei beschäftigte sie die Frage, was diesen Weg so persönlich macht und wie sie den öffentlichen Raum in ihrer Umgebung wahrnehmen.

Auf kurzen Spaziergängen wurden alle Sinne aktiviert, um ein genaueres Verständnis für die unmittelbare Umgebung und die urbane Struktur zu entwickeln. Welche Objekte, Farben, Geräusche, Lichtverhältnisse oder Klänge prägen den Kreis 5? Die Eindrücke wurden mittels Zeichnungen, Collagen und Tonaufnahmen dokumentiert. Jedes Detail und jede Besonderheit wurden festgehalten, um die einzigartigen landschaftsarchitektonischen Qualitäten des Quartiers zu erfassen.

Im nächsten Schritt wurden diese gestalterischen Mittel genutzt, um die gesammelten Eindrücke in eine kollektive Landkarte zu übertragen, auf der alle Schulwege der Schüler:innen verzeichnet waren. Es entstand ein Zusammenspiel aus den individuellen Wahrnehmungen und Erfahrungen. Jeder Weg wurde zu einem markanten Element auf der Karte, das die Vielfalt des öffentlichen Raums im Kreis 5 widerspiegelte. Die gestalterischen Mittel ermöglichten es den Schüler:innen, ihre persönlichen Perspektiven auf den Raum auszudrücken und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Erfahrungen zu benennen.

Weitere auf das Quartier bezogene Kurse waren die Projektunterrichte #1: FotoScouts und #14: Öffentliche (T)Räume, die Projekte Schauen und Sammeln: Fotografie ist mehr als ein Foto und Fotografisch sammeln: Gestalte den öffentlichen Raum im Rahmen der Museumswoche, Design Kids Club #12: Stadtmöbel / statt Möbel und #13: Protoptypen für Stadtmöbel / statt Möbel, sowie Jugendkollektiv 1 und 2.

Im Rahmen des dreijährigen Outreachprojekts (April 2021 bis März 2024) öffnete sich das Museum für Gestaltung Zürich jugendgemässen Fragestellungen und Perspektiven. Im Fokus standen dabei das in der Sammlung bewahrte Kulturerbe, das Ausloten der spezifischen Potenziale von Designvermittlung sowie museologische und strategische Fragestellungen.